Auktion No. 139 – 20.04./21.04.2012

Nachbericht

In der zweitägigen Frühjahrsauktion am 20. und 21. April 2012 konnte Kastern ausgezeichnete Preise erzielen. Das umfangreiche Angebot an Kunstobjekten aus mehreren großen Privatsammlungen war von großem Interesse. Erstmals konnten Kunden beim Auktionshaus Kastern während der Auktion im Internet live mitbieten. Diese Möglichkeit wurde vom internationalen Publikum gut angenommen. So entwickelte sich um die Radierung „Reaper“ des im September 2011 verstorbenen Briten Richard Hamilton (Los 0177) ein spannendes Bietergefecht zwischen Internet- und Telefonbietern, das erst bei dem sensationellen Zuschlag von 4.200.- Euro sein Ende fand.

Unter den ca. 2000 Losen erzielte das großartige Werk des bekannten Künstlers Oskar Mulley 24.000 Euro und ging an einen der zahlreichen Telefonbieter (Los 0136). Das Gemälde mit dem Titel „Auf dem Vogelfang. Ein vom Förster erwischter Vogeldieb“ des Weimarer Malers Carl Ziermann (1850-1881) ersteigerte ein Sammler für 4.500 Euro (Los 0002). Das Gemälde von Otto Pippel wechselte den Besitzer bei 10.000 Euro (Los 0048) und die Schneelandschaft von Otto Modersohn brachte 16.000 Euro (Los 0045). Die Venedig-Vedute aus dem Umkreis des Michele Marieschi (Los 0377) wurde für 25.000 Euro verkauft.

Neben den Gemälden waren insbesondere moderne und abstrakte Arbeiten extrem nachgefragt. So fiel der Hammer bei dem Werk von Imi Knoebel mit dem Titel „Sophie“ erst nach langem Bietergefecht bei 3.000 Euro (Los 0054). Der zeitgenössische „Schraffierte Kopf“ von Klaus Jürgen-Fischer in Öl ging für 4.200 Euro an einen Sammler (Los 0026) und die Aquarell- und Kreidearbeit „Sommer“ von Paul Wunderlich wurde für 9.000 Euro zugeschlagen (Los 0023).

Im Bereich der modernen Grafik konnte Kastern ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen. Für 6.000 Euro verkaufte sich das Titelbild, die Farblithografie von El Lissitzky mit dem Titel „Ängstliche“(Los 0009). Die Grafikmappe „8 Lithografien nach Bübü von Charles Louis Philippe“ von Lasar Segall (Los 0067) erzielte 4.200 Euro und die Farbserigrafie „City Citizen“ von Friedensreich Hundertwasser (Los 0035) wechselte für 3.500 Euro den Besitzer.

Unter der großen Auswahl an Bronzen und Skulpturen stieg die „Cloe“ von Heinrich Waderé auf 4.300 Euro (Los 0280), der Apoll auf 3.300 Euro (Los 0272) und die Figur „Lockung“ von Rudolf Marcuse (Los 0208) wurde von 650 auf 1.400 Euro gesteigert.
Die ägyptische Ibis-Figur (Spätzeit bis frühe Ptolemäerzeit, 7. Jh. – 3. Jh. v. Chr.) ging für 5.500 Euro an einen Telefonbieter (Los 400). Das einen Frauenkopf darstellende Fragment eines spätarchaischen Stirnziegels (Etrurien, 6 Jh. v. Chr.) erzielte 1.800 Euro (Los 397).

Unter einem sehr reichhaltigen Keramik- und Porzellanangebot von ca. 300 Objekten erzielte die frühe Meissen-Teedose von 1725 (Los 1506) einen Preis von 3.700 Euro. Aus der Zeit des Jugendstil stammen u.a. das Tablett von Carl Sigismund Luber, welches er für die Keramikfabrik Johann von Schwarz in Nürnberg entwarf (Ergebnis 1.300 Euro, Los 1389) und der Lampenfuß mit Tänzerin der Keramikmanufaktur Keramos (Ergebnis 600,- Euro, Los 1381). Die Vase mit gedrehten Handhaben der Wiener Werkstätte von Vally Wieselthier aus dem Jahr 1927 fand auf Anhieb keinen Käufer und ist im Nachverkauf erhältlich. Die aus der Königlich Dänischen Porcelainsfabrik in Kopenhagen stammende Bodenvase, eine Arbeit von August Hallin, erzielte hingegen 2.800 Euro (Los 1425).

Der mit vergoldetem Silber gewobene Seidenteppich, ein Werk aus der Istanbuler Schule vom Anfang des 20. Jahrhunderts, (Los 0895) wurde auf 11.000 Euro gesteigert.
Bei dem reichhaltigen Schmuckangebot standen auch einige ältere Stücke im Mittelpunkt des Interesses. So fand die große Diamantbrosche in Sonnenform mit einem auf Porzellan gemalten Gesicht für 5.000 Euro einen neuen Besitzer (Los 0693). Das um 1900 gearbeitete Medaillon in Herzform mit Diamanten und Rubinen erzielte 2.500 Euro (Los 0696) und das um 1880 entstandene Paar Diamantohrstecker (Los 0695) fand mit 4.300 Euro einen neuen Käufer.
Das mit Diamanten, Smaragden und Saphiren versehene Goldcollier von der Firma Wempe wurde auf 15.000 Euro gesteigert.